Donnerstag, 24. Mai 2007

13. Wandertag

Freitag 18.5.

MARAGATERIA / Gewitter

Die beschriebenen Tiere waren diese nacht 6 mal zu hören - leicht gruselig !

Da jetzt wieder auf dem JW, beschloß ich, mir maximal Zeit zu lassen. Frühstückte sehr ausgedehnt und startete erst kurz vor 10.

Nach wenigen km auf dem Passweg passiete ich schon das "Cruz de Ferro" mit 1.504 m der höchste Punkt der MONTES DE LEÓN und des JW weit und breit. Gleichzeitig verließ ich El Bierzo und betrat MARAGATERIEN. Eine relativ unfruchtbare Hochebene (zwischen 800-900m) die sich bis León hinzog.

Das Wandern hier ist psychisch sehr interessant, da die Wege fast ausschließlich absolut geradeausgehen.
Wenn man dabei geradeaus guckt, denkt man, man bewegt sich nicht und kommt nicht vorwärts! Da die Landschaft sich auch nicht groß verändert !!
Dazu kommt dann noch eine relative Windstille wenige Wolken am Himmel und somit gefühlte Temperaturen von 30 Grad! Ein hoch auf meinen Sombrero :-)

Hat jemand mal so 'ne Star Trek Serie gesehen, wo sie in einer Raum-Zeitschleife gefangen waren? Und immer und immer wieder scheinbar endlos das selbe passiert?

So war das hier auch ;-) Dazu kommt noch: allein auf weiter Flur. Da es schon nach Mittag war, kam mir auch keiner entgegen.

Insgesamt also ein sehr meditatives, interessantes und herrausfordernd/kraftraubendes Wandern!

Vor ASTORGA zog sich dann eine ganze Menge dunkler Wolken zusammen. Es sah nach Regen + x aus, blieb aber auch dabei.
Also ging's weiter. Was nicht ganz so gut war, denn wenige km hinter dem netten Städtchen begann sehr plötzlich mit einem super Rambazamba ein Gewitter vom Feinsten.
Und zwar scheinbar an 3 Stellen gleichzeitig, wie ich ja ganz gut beobachten konnte, da weiterhin auf freiem Feld auf einer Landstraße unterwegs!
Nächster Ort ca 2-3 km!?
Was hatte man uns da als Kinder eingebläut: im Notfall Bäume und freies Feld meiden? Na super, da hatte ich ja 'n Straßengraben übrig!

Aber glücklicherweise konnte ich ein paar Meter hin eine Unterführung orten - super. Da sowieso Abendbrotszeit war und ich ja erst lecker eingekauft hatte, passte das dann ganz gut. Von meinem Unterschlupf aus konnte ich die hier sehr langen Blitzverkettungen beobachten - Klasse!
Problem war bloß, dass auch nach einer Stunde, also gegen 20 Uhr, das Gewitter keine Anstalten machte, abzuziehen oder fertig zu werden. Denn mein tolles Versteck war dabei abzusaufen.

Zuerst gab's mal 'n Steinhaufen damit mein Rucksack sich nicht vollsaugen konnte. Aber nach einer weiteren halben Stunde war genug mit Fußbad. Erster Notfall meiner Meinung nach!

Daher gab's 3 ordentliche Schluck aus meinem Flachmann von "Belas Bestem 3* Spezialbrand", denn hier konnte/wollte ich nicht mehr bleiben. Und wenn schon beim Wandern vom Blitz gegrillt dann wenigstens Spaß dabei :-))

Aber als ich gerade fertig war, mich zu bepacken zog das Gewitter weiter. Jo, ich hatte es vergrauelt :-)) Die Sonne ging langsam unter und es gab einen großen Doppelregenbogen.
Als dann der nächste Ort erreicht wurde, verabschiedetet sich auch noch der Regen. Daher beschloss ich, noch auf die nächste Anhöhe zu spazieren.
Der Wanderführer versprach dort einen guten Ausblick über das Tal von Astorga.

Einen tollen Platz fürs Zelt gab's hier auch. Nachdem ich jedoch gerade fertig war mit dem Streckeplan für morgen und die Stirnlampe ausgemacht hatte, gab's ein ordentliches Flackern und eben in der selben Sekunde einen kräftigen Schlag!
Das Gewitter war wieder da und zwar direkt über mir. Nix mit 21-22-23!
Meine Überlegung war ganz klar. Wurde schon mal jemand vom Blitz im Zelt erschlagen ???
TK 30 / JW 275

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