Dienstag, 5. Juni 2007

18. Wandertag

Mittwoch 30.5

James

Mit 20 Grad und einem Wechsel aus Sonne und Wolken hatten wir heute super Wanderwetter. Gestartet sind wir gegen halb 10.

Im 1. Dorf nach dem 1. Käffchen sahen wir an einer Baustelle ein große Bretterwand, auf der in Englisch und Spanisch geschrieben stand : "Wer Lust hat beim Haus bauen mit zu helfen, ist herzlich eingeladen." :-)

Nicht schlecht oder? So was habe ich bei uns in Deutschland noch nie gesehen. Ginge ja auch gar nicht. Wäre sicher verboten wegen Schwarzarbeit und so … :-)
Als wir dieses Dörfchen verließen, erblickten wir ca 500 m vor uns (ich wollte meinen Augen kaum trauen) 2 Wanderer die mit flottem Schritt wie wir in die “falsche” Richtung liefen!
Konnte das denn sein? Nach einem Monat nur mit Gegenverkehr?
Wir waren neugierig und hatten zu tun nachzukommen. Konnten Sie aber nach dem nächsten Dorf einholen.
Es waren 2 Badener die “nur” Ihrer Wandergruppe entgegenliefen und mit den Autos schon voraus gefahren waren ;-)

Und als wir so am schnaggen waren, kam uns überrraschenderweise auf einem Elektro-Mofa James entgegen. (er hatte uns am Vorabend den Richtigen Weg zur Waldkapelle gezeigt)
Ein netter pummeliger Brite aus London, wie sich raus stellte.. Mit seiner Freundin aus Irland zusammen war er unterwegs auf dem Jakobsweg und ist hier hängengeblieben.

Freudestrahlend begrüßte er uns und kehrte um, um uns an seinem “buddistischen Imbisstand” für müde und hungrige Pilger zu bewirten .-)
Wie sich weiterhin herrausstellte waren Sie es, die im vorherigen Ort in eigener Handarbeit ein Haus bauten , und sich immer über Pilger mit viel Zeit freuten (die es wohl manchmal gab), die dort eben für Kost /Übernachtung ein paar Tage das Leben in einem spanischem Dorf mit Nachbarschaftshilfe und vielen freundlichen Menschen kennenlernen könnten.

Das Haus würde in ca 1 Jahr fertig sein, Platz für seine Familie (2 kleine Kinder) sowie eine Gaststätte für Pilger haben. Und nicht mehr als viel viel “Fleiß und Spucke” sowie ca 10.000€ gekostet haben.
Irgendwie klingt das gar nicht so schlecht in meinen Ohren. Bei uns unvorstellbar !!


Die Landschaft veränderte sich allmählich. Ist nun etwas welliger, die Wege wieder geschwungener. Ausserdem blühen überall viel schöne Pflanzen und wir sehen mehr und mehr knallrote Klatschmohnfelder/-wegstreifen. (mag ich sehr).
Insgesamt viel angenehmer zum wandern.

TK 30.5 / JW 427 (nicht verlaufen heute ;-)


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

James und Marianne habe ich auch kennengelernt. Sie haben uns an einer Quelle ein Essen gekocht und Zelte geliehen. Dies war einer der schönsten Abende auf meinem Camino