Donnerstag, 28. Juni 2007

32. Wandertag

Mittwoch 20.6.

Schneckenabkürzung / neuer Wanderführer

So wie in der gesamten Woche waren es immer so um die knapp 30 Grad bis mittags und dann sehr schwül und bewölkt.
Start war bei mir gegen 8. Am Vorabend hatte ich mich noch für eine “Abkürzung” entschieden, die dem orginalen Jakobsweg entspricht, denn dieser wurde hier laut Führer durch das Anwandern eines Aussichtspunktes um 8 km verlängert.
Diese Abkürzung ist mit einer gelben Schnecke markiert.
Blöd war bloß, dass ich diesem gelben Weg gestern schon knapp 2 Stunden gefolgt bin und eigentlich schon längst wieder auf dem GR 65 sein sollte!
Nach noch einer halben Stunde beschloss ich, die Nase voll zu haben und ins nächste Dorf zu wandern um zu fragen. Gesagt getan. Ein alter Mann hatte dann auch gleich ein Faltblatt zur Hand, worauf zu erkennen war, dass es sich um einen extra Weg handelte, der zur Küste führte - na super!!!!
Davon natürlich kein Wort in meinem Führer. Die beste Möglichkeit an mein Ziel zu gelangen waren 9 km auf einer gut frequentierten Landstraße !!
So ein Mist!

Gegen Mittag erreichte ich besagtes Dorg Aroue wo mein Weg sein sollte, aber auch an der Kirche nirgends Schilder. An 4 Bauerhöfen erkundigte ich mich nach dem Weg.
Die Bauern jeweils sehr nett und freundlich zeigten jedoch in verschiedene Richtungen. Einer wieder auf die Landstraße Richtung Navarrex, 2 andere auf einen Berg und der 4 zur Kirche !!

Supergefrustet über so einen tollen Wandervomittag ging ich zurück zur Kirche und beschloss hier so lange zu warten bis jemand kommt, der mir weiterhelfen konnte.
Nach 'ner halben Stunde kamen 2 deutsche Pilger, welche mir erklärten, dass der Weg den Ort nur streift, und dass es deswegen nirgends ausgeschildert ist. Außerdem berichteten sie mir, dass ich auch die komplette nächste Woche weiterhin auf Asphaltstrassen laufen werde - ganz toll :-( !!!! und dass die Schilder im Wald manchmal echt fehlen und sie mir zu Wanderkarten raten!!!!
3 schlechte Nachrichten auf ein mal.
Da kann ich auch woanders wandern dachte ich mir - Karten kaufen, um auf Asphalt zu laufen - wie sinnlos und das nennen die Franzosen einen ihrer schönsten Wanderwege!!

Am späten Nachmittag verlor ich nach 3 Waldkreuzungen ohne Beschilderung erneut den Weg. Jetzt hatte ich endgültig die Nase voll. Nach Kompass und pi mal Daumen erreichte ich mal wieder eine Landstraße auf der ich gegen Abend Navarrex und damit das Ende des französischen Baskenlandes erreichte.

Bis auf das ewige Weggesuche und das dauerhafte Asphaltgelatsche war die Landschaft des Pyrenäenvorlandes eigentlich super. Sehr ländlich, nur aus Bauernhöfen bestehend die untereinander mit Asphalt verbunden sind wie z.B. auf dem Schwäbischem Land oder in Bayern.
Die Navigation wurde auch dadurch erschwert, dass es sich hier nicht mehr um einen durchgehenden Weg wie in Spanien handelte, sondern man in einem ständigen Zickzack um Felder und Höfe unterwegs war.
Es ist also oft keine klare Linie zu erkennen!!

In NAVARREX, einer alte Bastionsstadt, traf ich einen Schweizer, der mir ähnliches über den Weg bestätigte und mir zu einem Französischem Wanderführer mit integrierten Karten riet, denn Einzeltageskarten würden mich ca. 5-7 € tägl. kosten.
Gegen 18:28 eroberte ich kurz vor Ladenschluss das letzte Exemplar des besagten Buches!!!
Es war doppelt so groß wie mein Outdoorführer vom Steinverlag - doppelt so schwer aber auch doppelt so genau :-))

TK 36 / GK 1.058

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